Liebe Leserinnen und liebe Leser,
wo liegt denn Dorsten? Das ist eine Frage, die ich recht häufig zu hören bekomme. Für all diejenigen, die sich im Ruhrgebiet nicht so gut auskennen, folgen hier ein paar Eindrücke.
Die Stadt Dorsten, in der ich lebe und arbeite, liegt am nördlichen Rande des Ruhrgebiets, zwischen Essen und Münster. Das beschauliche Städtchen gehört zum Kreis Recklinghausen und liegt direkt an der Lippe.
Hier in Dorsten läuft alles etwas ruhiger als in den großen Ruhrgebietsstädten und genau das macht für mich den Reiz aus. Lippeauen, Felder, Wiesen und jede Menge Reitställe bieten den einen hohen Freizeit- und Erholungswert. Die vielfältigen Wege an der Lippe entlang führen durch Wald und an Feldern vorbei und laden zu Spaziergängen, Fahrradtouren und Reitausflügen ein. Kanutouren auf der Lippe schätze ich besonders und durch die kleinen Stromschnellen und die Natureindrücke ringsum sind sie auch immer wieder ein besonderes Erlebnis.
An der Schnittstelle zwischen Ruhrgebiet, Rheinland und Münsterland liegt der Naturpark Hohe Mark, der mit seinen Reit- und Wanderwegen ein vielfältiges Erholungsprogramm und Naturerfahrungen anbietet. Im Stadtteil Lembeck findet sich zudem “Schloss Lembeck”, das im Mittelalter als festes Haus erbaut und später zu einem Wasserschloss ausgebaut wurde. Um das Schloss herum wurde im 19. Jahrhundert ein farbenprächtiger englischer Garten angelegt. Noch heute ist Schloss Lembeck eines der größten Wasserschlösser im Münsterland und zieht viele Besucher
Geschichtliches bietet auch der Stadtteil Dorsten-Holsterhausen, in dem ich zu finden bin. Um 11 vor Christus haben die Römer begonnen, dort ihre Lager aufzuschlagen. Etwa 10 Marschlager soll es gegeben haben, die bei Bedarf schnell und ohne feste Bauwerke errichtet wurden. Wahrscheinlich war Dorsten bis etwa 9 nach Christus ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Zwischen dem Grabungsfeld und der Lippe könnten sich noch weitere Marschlager befinden, manche vermuten dort sogar eine feste Bebauung der Römer.
Natürlich leidet auch Dorsten unter dem Strukturwandel, zahlreiche Stellen, die mit der Förderung von Kohle verbunden waren, sind weggefallen. Es gibt eine deutliche Abwanderungstendenz in die großen Ruhrgebietsstädte, weil diese ein attraktiveres Stellenangebot bieten. Die Stadt versucht, neue Industrie anzusiedeln, Arbeitsplätze zu schaffen und Dorsten für junge Familien attraktiv zu gestalten. Insofern leidet auch Dorsten unter den üblichen Ruhrgebietsproblemen.
Damit wünsche ich einen erholsames und entspannendes Wochenende,
Dörthe Huth